Die Geschichte von der Schlange und dem Frosch

Aus: “Das Leben gestalten mit den Big Five for Life” von John Stelecky

Ein Angler angelte von einem Boot aus in einem Fluß. Plötzlich hörte er ein Schlagen an der Bootswand. Es war eine Schlange, die gerade einen Frosch gefangen hatte und diesen nun fressen wollte.

Der Angler hatte Mitleid mit dem Frosch, also griff er sich die Schlange, entwand ihr den Frosch und ließ diesen frei. Die Schlange sah dann so traurig aus, dass er Mitleid mit ihr bekam. Also nahm er seinen Flachmann, in den er einen sehr guten Cognac gefüllt hatte, gab ihr einen kleinen Schluck davon und ließ sie frei.

Kurze Zeit darauf hörte er wieder ein Schlagen an der Bootswand. Es war die Schlange, die wieder einen Frosch gefangen hatte. Sie gab ihm den Frosch und wartete…

Man bekommt immer mehr von dem, wofür man jemanden belohnt hat.

Behandle deine Liebsten, als wären sie Hausgäste.

Aus: „Wiedersehen im Café am Rande der Welt“ von John Strelecky.

Viele Menschen verhalten sich Ihren Liebsten gegenüber anders als gegenüber Fremden oder Freunden.

Oft verhalten sie sich gegenüber den Personen, die sie am meisten lieben, schlechter als gegenüber anderen. Sie reden auf eine Art, die ihnen gegenüber anderen Personen nie einfallen würde.

Sie tun dies, weil sie sicher sein können, auf wenig Gegenwehr zu stoßen. Sie nutzen in dieser Situation die Liebe des Gegenübers aus, um sich eine Position der Überlegenheit zu schaffen.

Achte darauf, dass du dich nicht auf diese Art verhältst. Wenn eine solche Situation droht, betrachte die Situation und überlege, wie du dich in derselben Situation gegenüber einem Freund, einem Kollegen oder einem Hausgast verhalten würdest. Dann reagiere so, wie du es ihnen gegenüber tun würdest.

Werde in schweren Zeiten zum Beobachter.

Aus „Wiedersehen im Café am Rande der Welt“ von John Strelecky

Wenn dich negative Gefühle wie Wut oder Trauer beschäftigen, versuche die Situation von außen zu betrachten:

Werde vom Beteiligten, vom „Opfer“ der Situation zum Beobachter. Suche nach den Ursachen und überlege, wie du die Situation lösen würdest, wenn du nicht direkt davon betroffen wärst.

Vergleiche: „Wenn du niedergeschlagen bist“ aus „Die schönen Dinge siehst du nur, wenn du langsam gehst“ von Haemin Sunim.

Nimm dir vor, ein Vater zu sein, der nicht schreit.

Aus: „Wiedersehen im Café am Rande der Welt“ von John Strelecky.

Nimm dir vor, ein Vater zu sein, der nicht schreit. Definiere dich selbst als eine solche Person.

Wenn du in eine Situation gerätst, in der du kurz davor bist zu schreien, betrachte die Situation. Mach dir klar, dass du nicht du selbst bist, wenn du beginnst zu schreien.

Versuche, die Ursachen der Situation zu analysieren und handle entsprechend, um die Situation ohne Schreien aufzulösen.

Mache den Tag zum Museumstag!

Aus „The Big Five for Life“
von John Strelecky

Wenn es ein Museum gäbe, das deinem Leben gewidmet ist, wie würde es aussehen?

Jeder Teil des Lebens hätte anteilsmäßig soviel Ausstellungsraum im Museum, wie du Zeit in deinem Leben damit verbracht hast.

Wenn du viel Zeit mit unangenehmen Dingen verbracht hast, würden diese Dinge entsprechend viel Raum im Museum des Lebens ausfüllen.

Wenn du viel gereist bist, wäre dieser Bereich im Museum groß. Es gäbe einen Bereich für Hobbys, Zeit mit der Familie, die Arbeit, für jeden wichtigen Bereich des Lebens.

 

Mit diesem Bild vor Augen kann man sich jeden Tag aufs Neue fragen: „Ist heute ein Museumstag?“. Wenn es (noch) keiner ist, liegt es an uns, ihn dazu zu machen…

Am schönsten ist es, einen Tag so zu gestalten, dass er nicht nur für uns selbst, sondern auch für möglichst viele andere Menschen zum Museumstag wird.

Was ist dein Isolierband?

Aus „Auszeit im Café am Rande der Welt“
von John Strelecky

Wie Isolierband aus Teflon an einer Rohrverbindung gibt es auch ein „Isolierband“ in einer Beziehung oder allgemein im Leben.

Egal, wie gut die beiden Gewinde an zwei Rohren zueinander passen, es gibt immer etwas Spiel zwischen beiden Enden. Wasser findet einen Weg dazwischen, und je länger man wartet, desto mehr wird die Verbindung korrodieren und mehr Wasser durchlassen. Irgendwann wird die Verbindung sich komplett lösen.

 

In einer Beziehung und allgemein im Leben ist es ähnlich: Jeder hat ein persönliches „Isolierband“: Etwas, das man von ganzem Herzen gern tut. Etwas, worauf man sich schon vorher freut, es tun zu können. Dies ist ganz persönlich für die Person allein, mit dem Freiraum in der Beziehung, dies auch ohne Reue allein tun zu können. Man kann es auch hin und wieder mit geliebten Personen teilen und diese an der Freude daran teilhaben lassen.

Man sollte immer den Kontakt zu seinem „Isolierband“ behalten, sich regelmäßig Zeit dafür nehmen und sich darauf freuen. Denn diese Dinge sind es, die das Leben wirklich Lebenswert machen.

Ebbe und Flut

Aus „Wiedersehen im Café am Rande der Welt“
von John Strelecky

Ergänzung zur Geschichte der Grünen Meeresschildkröte aus “Das Café am Rande der Welt”

Im Leben ist es wie am Meer mit Ebbe und Flut: Mal fließt das Wasser in die eine Richtung, mal in die andere.

Nach jeder Ebbe kommt wieder eine Flut. Wenn also die Strömung gegen uns arbeitet, also Ebbe ist, dann sollten wir daran denken, dass es danach immer eine Flut gibt.

 

Dies gilt nicht nur am Meer, sondern auch bei der Strömung des Lebens:

Wenn die Strömung des Lebens besonders stark gegen uns zu arbeiten scheint, lohnt es sich an „Ebbe und Flut“ zu denken – daran, dass die Strömungsrichtung sich irgendwann umkehren wird in unsere Richtung.

 

Meine Frau meinte zu diesem Gleichnis:

„Denk an Forrest Gump“

Er gerät in einen schrecklichen Sturm, der ihn und seinen besten Freund fast das Leben kostet. Am Ende übersteht sein Schiff als einziges den Sturm und die beiden werden reiche Männer.

Die Geschichte vom glücklichen Fischer und dem Geschäftsmann

Aus: „Das Café am Rande der Welt“
von John Strelecky

Seit Jahren kursiert im Internet eine Geschichte über einen glücklichen Fischer. John Strelecky beschreibt sie in „Das Café am Rande der Welt folgendermaßen:

Ein Geschäftsmann macht Urlaub in einem kleinen Fischerdorf am Meer.

Ihm fällt ein Fischer auf, der ganz besonders glücklich und zufrieden scheint.

Der Geschäftsmann fragt den Fischer, was dieser tut, um so glücklich und zufrieden zu sein.

Der Fischer sagt, dass er jeden Morgen aufsteht und mit seiner Familie frühstückt. Dann fährt er aufs Meer, um zu fischen. Er liebt das Meer und er liebt es zu fischen. Sobald er genug für das Abendessen gefangen hat, fährt er wieder zurück in den Hafen. Die Familie isst zusammen zu Abend. Dann gehen alle gemeinsam an den Strand. Die Kinder schwimmen im Meer, die Eltern sehen ihnen zu, unterhalten sich und genießen den Sonnenuntergang.

Der Geschäftsmann fragt den Fischer, warum er nicht noch mehr Fische fängt. Er könnte so viel Geld verdienen und sich in einigen Jahren sogar ein kleines Fischereiimperium aufbauen.

Der Fischer fragt, wozu er dies tun sollte. Darauf antwortet der Geschäftsmann, so könnte der Fischer sich später zur Ruhe setzen und mit dem verdienten Geld seinen Ruhestand genießen.

Der Fischer fragt, was er dann tun könnte. Ob er dann mit seiner Familie frühstücken könnte. Das könnte er, die Kinder würden aber vielleicht nicht mehr im Haus wohnen.

Und ob er dann fischen gehen könnte, nur ein wenig fürs Abendessen, denn er liebt das Fischen. Ja, das könnte er auch, er würde aber vielleicht nicht mehr so viel fangen.

Und die Abende könnte er am Strand verbringen und den Sonnenuntergang genießen. Nur seine Kinder wären dann erwachsen und kämen vielleicht eher selten zu Besuch, so dass er oft mit seiner Frau allein wäre.

Was also hätte er später davon, jetzt viel mehr Fisch zu fangen?

 

Es ist besser, einiges von dem, was man sich eigentlich für den Ruhestand vorgenommen hat, schon jetzt zu tun. Jetzt ist man vergleichsweise gesund und fit, die Kinder können dabei sein und man schafft so Momente, an die man später gern zurückdenkt.

Halte deinen Spielplatz immer offen!

Aus: „Wiedersehen im Café am Rande der Welt“
von John Strelecky

Der Spielplatz ist der Ort für das Kind in uns.

Er repräsentiert all das, was wir mit der Freude und Unbeschwertheit eines Kindes tun – so wie ein Kind, das auf dem Spielplatz spielt.

Der eigene Spielplatz sollte immer offen bleiben, so dass man sich selbst die Möglichkeit geben kann, wie ein Kind das zu tun, was man wirklich gern tut.

Je öfter man auf seinem Spielplatz spielt, um so besser wird man sich daran erinnern, wie schön dies ist. Wenn man sich z.B. einmal in der Woche die Zeit dafür nimmt, wird man den Rest der Woche dadurch motiviert.

Die 100 Programme

Aus: „Wiedersehen im Café am Rande der Welt“ von John Strelecky.

Das Leben ist wie 100 Fernsehprogramme.

Einige sind gut, einige sind schlecht. Einige wenige sind so gut, dass sie unser Leben bereichern. Und einige wenige sind so schlecht, dass wir uns darüber aufregen, dass es sie überhaupt gibt.

Im Leben regen wir uns oft über diese wenigen – vielleicht 3 – „Programme“ auf: Ein Skandal in der Politik, Ungerechtigkeiten, Korruption, und vieles mehr. Einige Menschen regen sich so sehr darüber auf, dass sich ihr Leben um diese 3 Programme dreht und sie die anderen 97 vergessen.

Wenn man nicht vorhat, aktiv etwas gegen die 3 Programme zu tun, sollte man besser „umschalten“ und sich auf ein anderes, besseres Programm konzentrieren.

Zum Vergleich in „Die Kuh, die weinte“ von Ajahn Bram:

Die Geschichte von einem Mann mit einer Zeitung in den schottischen Highlands. Der Mann sieht das schöne Panorama nicht, das sich direkt hinter seiner Zeitung mit den schlechten Nachrichten befindet. Der Mann müsste nur die Zeitung herunternehmen, um „umzuschalten“.