Die 70%-Regel für die Schule und das Leben

Nach: „Der Elefant, der das Glück vergaß“ von Ajahn Brahm

Viele Lehrer setzen ihre Tests so an, dass die Schüler im Durchschnitt ein Ergebnis von 70% erreichen.

Wenn zu viele Schüler durchfallen, aber auch wenn zu viele Schüler die volle Punktzahl erreichen, lässt die Motivation nach.

Die verbliebenen 30% nicht erreichter Punkte genügen, um Defizite aufzuzeigen und dagegen zu arbeiten. Sie sind aber auch nicht so viel, dass die Schüler demotiviert werden.

Dasselbe gilt allgemein im Leben. Wenn wir uns das Ziel stecken, überall 70% zu erreichen, also 30% Misserfolg akzeptieren, werden wir insgesamt erfolgreicher und vor allem zufriedener sein.

Wir werden mutiger, neues zu probieren und nicht zu enttäuscht sein, wenn etwas nicht klappt. So erlauben wir uns selbst, etwa in einem von drei Versuchen, etwas zu erreichen, auch einen Misserfolg.

Anders herum, wenn wir unsere Ziele fast immer erreichen, wächst entweder unsere Erwartungshaltung immer weiter oder wir werden träge und setzen uns immer niedrigere Ziele. Beides ist auf Dauer nicht erstrebenswert.

Auch in der Partnerschaft sind 70% Zufriedenheit ein anzustrebender Wert. Keine Partnerschaft und kein Partner kann zu 100% perfekt sein. Selbst, wenn es das gäbe, wäre es irgendwann langweilig und gar nicht mehr perfekt.

Mit einer zu 70% perfekten Partnerschaft kann man voll zufrieden sein und über eine lange Zeit sehr glücklich werden.

Man setzt sich selbst und den Partner nicht zu sehr unter Druck und lernt, mit den Unvollkommenheiten des Partners zu leben und diese als Teil des „Pakets“ zu akzeptieren und zu lieben.

Dasselbe gilt auch für Kinder. Wir sollten unsere Erwartungen an unsere Kinder nicht zu hoch ansetzen. Immerhin kann nur jedes zweite Kind zu den besten 50% der Schüler gehören.

Kein Kind kann immer und überall zu den besten gehören. Wenn das Kind 70% der gesteckten Ziele erreicht, ist auch das ein guter Grund, zufrieden zu sein.

Siehe auch: Die schlechten Steine in der Mauer

Die 15-Sekunden-Regel für Lob

Aus: „Der Elefant, der das Glück vergaß“ von Ajahn Brahm

Ein Lob muss mindestens 15 Sekunden lang vorgetragen werden, um den Empfänger zu erreichen.

Viele Menschen sind von sich aus nicht sofort empfänglich für Lob. Aus verschiedenen Gründen wie Bescheidenheit oder Selbstzweifeln wehren wir Lob in Gedanken zunächst ab, wir denken, es nicht zu verdienen.

Ein Lob das kürzer als die 15 Sekunden vorgetragen wird, erreicht daher meist den Empfänger nicht. Das Lob führt daher auch nicht dazu, dass der Empfänger sich besser fühlt und motiviert wird.

Deshalb sollte man sich für ein Lob immer etwas Zeit nehmen, damit es den Empfänger auch wirklich erreicht.

Die Sandwich-Methode für Kritik

Aus: „Der Elefant, der das Glück vergaß“ von Ajahn Brahm

Wenn Kritik wirklich ankommen soll, sollte sie in ein Sandwich aus Lob eingebettet sein.

Dazu beginnt man das Gespräch mit der Person, an der man konstruktive Kritik üben möchte, mit einem ehrlichen Lob über die positiven Eigenschaften der Person.

Im Anschluss kann man ganz sachlich die Kritik anbringen.

Abschließend fügt man weiteres Lob hinzu, um der Person zu zeigen, dass sie man trotz der Kritik hoch schätzt.

Mit dem ersten Lob erreicht man einen positiven Start ins Gespräch, der Gegenüber öffnet sich und ist dann eher bereit, über die Kritik nachzudenken und dementsprechend zu reagieren.

Durch das abschließende Lob erreicht man schließlich einen positiven Abschluss des Gesprächs, so dass dieses Rückblickend als angenehmer empfunden wird.

So erreicht man, dass die Kritik besser aufgenommen wird und auch das persönliche Verhältnis zur kritisierten Person nicht leidet.

Glück und Traurigkeit gehören immer zusammen

Aus “Der kleine Buddha und die Sache mit der Liebe” von Claus Mikosch

Es gibt kein ewiges Glück. So wie Tag und Nacht gehören auch Glück und Traurigkeit zusammen.

Wer sich das eine wünscht, muss auch das andere akzeptieren. Wer sich eine Familie mit vielen Kindern wünscht, muss auch die eingeschränkte Flexibilität akzeptieren, die diese mit sich bringt.

Ein spontaner Urlaub z.B. ist als Alleinstehende oder als Paar kein Problem, als Großfamilie aber kaum durchzuführen. Dennoch würde kein Elternteil eines seiner Kinder für einen spontanen Urlaub eintauschen.

Wahres Glück wächst ausschließlich im Jetzt!

Aus „Der kleine Garten am Meer“ von Claus Mikosch

Suche dir einen ruhigen, schönen Ort und betrachte ihn einfach. Tu nichts weiter, genieße einfach den Moment, sei glücklich und zufrieden in der Gegenwart. Spüre die Vollkommenheit, die sich in deinem ganzen Körper ausbreitet und dich tief im Innern berührt. Dann wirst du dir bewusst:

Wahres Glück wächst ausschließlich im Jetzt!

Man sollte den Schluss zuerst schreiben

Aus: „The Big Five For Life“ von John Strelecky

Um eine „aufsteigende Lebenskurve“, also bei allen Aufs und Abs des Lebens eine insgesamt steigende Zufriedenheit zu erreichen, sollte man bei allem, was man vorhat, den Schluss zuerst schreiben:

Man soll sich am Anfang eines Vorhabens überlegen, was das Ziel ist, das man erreichen will.

Dann kann man immer wieder den aktuellen Stand des Vorhabens mit dem Ziel vergleichen und gegebenenfalls etwas ändern.

Die drei Fragen (Wann? Wer? Was?)

Aus: „Die Kuh, die weinte“ von Ajahn Brahm nach einer Erzählung von Leo Tolstoj

Ein Kaiser, der nach einer Lebensphilosophie suchte, die seiner Persönlichkeit entsprach kam schließlich auf drei Fragen:

⁃ Wann ist die wichtigste Zeit?

⁃ Wer ist der wichtigste Mensch?

⁃ Was ist die wichtigste Sache, die zu tun ist?

Der Kaiser brauchte lange, um die Antworten auf die Fragen zu finden, schaffte es aber schließlich.

Dies sind die Antworten:

Wann ist die wichtigste Zeit?

Die wichtigste Zeit ist jetzt! Es ist die einzige Zeit, in der wir etwas bewirken können.

Wenn du jemandem sagen willst, wieviel er dir bedeutet, dann tu es jetzt.

Wenn du dich bei jemandem bedanken oder entschuldigt willst, dann tu es jetzt.

Wenn du wartest, kann es schon zu spät sein das zu tun, was du tun wolltest.

Wer ist der wichtigste Mensch?

Der wichtigste Mensch ist der, der gerade bei dir ist, mit dem du gerade sprichst oder etwas gemeinsam tust.

Gib deinem Gegenüber immer das Gefühl, dass er gerade der wichtigste Mensch für dich ist. Hör ihm gut zu und konzentriere dich voll auf das, was ihr gemeinsam tut. Das Gefühl, das du dadurch vermittelst, ist sehr wertvoll und nicht zu ersetzen.

Wenn du allein bist, bist du selbst in diesem Moment der wichtigste Mensch. Dann kümmere dich um dich selbst, genauso wie du es für andere Menschen tust.

Was ist die wichtigste Sache, die zu tun ist?

Die wichtigste Sache ist „sich kümmern“. Dabei soll man behutsam zu Werke gehen und dies mit Sorge und Liebe tun. Was immer die aktuelle Aufgabe ist, wird das Ergebnis umso besser sein, je besser man sich darum kümmert.

Wie eine Schlange, die beschlossen hat, niemanden mehr zu beißen, darf man dabei auch durchaus mal zischen, wenn es erforderlich ist.

Ein Probleme ohne Lösung ist kein Problem

Aus: „Die Kuh, die weinte“

von Ajahn Brahm

Wenn es zu einem Problem keine Lösung gibt, dann lohnt es sich nicht, sich darüber unnötig Gedanken oder gar Sorgen zu machen.

Wir sollten uns auf die Probleme konzentrieren, für die es eine Lösung gibt.

Bei momentan unlösbaren Problemen lohnt es sich oft, abzuwarten, bis sich eine neue Situation ergibt.

Wenn es dann eine mögliche Lösung gibt, lohnt es sich auch, sich mit dem Problem zu beschäftigen.

Siehe auch:

Es gibt Dinge, die kann man nicht ändern.