Aus: „Das Café am Rande der Welt“ von John Strelecky
Eine Meeresschildkröte (im Buch eine grüne Meeresschildkröte, die beim Schnorcheln beobachtet wird) nutzt in der Brandung immer den Schwung der Wellen.
Wenn das Wasser ihr entgegen strömt, bewegt sie sich nur wenig, um voranzukommen. Wenn danach die Welle in der entgegengesetzten Richtung kommt, bewegt sie sich besonders kräftig, um den Schwung der Welle zu nutzen und besonders viel Bewegungsenergie zu erzeugen.
So kommt sie schnell voran und nutzt die Strömung dafür optimal.
Die Schnorchlerin, die parallel zur Schildkröte immer gleichmäßig schnell schwimmt, erschöpft mit der Zeit und kann der Schildkröte nicht folgen. Sie nutzt die Zeit „zwischen den Wellen“ nicht, um sich zu erholen und wird immer langsamer, bis sie die „Verfolgung“ aufgeben muss.
Erst als sie am nächsten Tag die Schildkröte wieder sieht und beim Schwimmen beobachtet, erkennt sie das Muster. Sie bewegt sich wie die Schildkröte im Rhythmus der Wellen und kann dieses Mal der Schildkröte mühelos folgen.
Ähnlich können wir auch im alltäglichen Leben vorgehen. Wenn etwas nicht so läuft, wie wir es wünschen, wir aber nichts daran ändern können, dann lohnt es sich nicht, viel Energie dafür zu verwenden, dagegen zu kämpfen.
Wir sollten die Energie aufsparen. Wenn dann eine Situation kommt, die gut läuft und uns voranbringt, haben wir genug Energie, noch besser voranzukommen und wirklich etwas zu erreichen.